Silene acaulis (L.) Jacq., Stengelloses Leimkraut
isl. Lambagras, engl. moss campion. Kristinsson Nr. 58
Das Stengellose Leimkraut ist auf den ersten Blick gar nicht als Leimkraut zu erkennen. Es verbirgt nämlich seine kropfartig aufgeblasenen Blütenkelche, die für so viele Leimkräuter typisch sind, auf äußerst kurzem Stiel tief eingesenkt in einem moosartigen, meist kugelförmigen Polster. Oft ist das ganze Polster über und über mit Blüten bedeckt. Diese Polster sind, wie Kristinsson richtig anmerkt, eigenartige und auffällige Gebilde. Sie überziehen im Frühjahr ganze Hügel mit rosafarbenen Tupfen. Das Leimkraut kommt nämlich überwiegend auf trockenen, sandigen oder Schotteruntergründen, auf exponierten Flächen auf Bergen und Felsvorsprüngen vor. Dass es dort überleben kann, verdankt es einer robusten, tief gründenden Pfahlwurzel, die man in Island früher in Hungerszeiten übrigens gegessen hat.
Das Stengellose Leimkraut kommt in ganz Island bis in die höchsten Lagen vor und blüht dort von Mai bis Juni. Außerhalb Islands findet man es in Nordeuropa vor allem in Berglagen (Schottland, Shetland-Inseln, Nordirland, Norwegen, Alpen, ...) bis 2500 m auf feuchten Felsen, Geröll und Rasen. In die tieferen Lagen steigt es nur in arktischen und subarktischen Gebieten herab. Blütezeit außerhalb Islands: Mai bis August.
Gesehen und fotografiert am 30.6.2008 am Rand der F337 am Rauðafell, aber auch andernorts häufig.
Gesehen und fotografiert am 30.6.2008 an der Kreuzung der F337 mit der F338 am Hlöðufell.
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